Im kreativen Universum

Wenn ich eine Idee für eine neue Tasche oder einen neuen Rucksack habe, ist diese meist schon als vollständiges Bild in meinem Kopf. Zur Vertiefung meiner Gedanken zeichne ich eine grobe Skizze, mit kleinen Anmerkungen für Erweiterungen. Diese Skizzen sind immer farblos und, zu meiner Schande :D, mit Kugelschreiber gefertigt.

Eine grobe Farbrichtung existiert bereits, dann schaue ich im Regal, was ich vorrätig habe und kombiniere. Das ist einer meiner liebsten Schritte, Stofffarben, -muster und Bänder miteinander zu kombinieren. Dabei kommt meine „Schatzkiste“ zum Einsatz, in der Biesenbänder, Applikationen, Perlen und weitere Bänder liegen.

Habe ich alles beisammen, wird alles auf meinem Nähtisch arrangiert, die Stoffe unterschiedlich zusammengelegt, bis mir die Zusammenstellung gefällt. Meist lege ich mir erst das Material für die Außenseite zusammen und anschließend passendes Innenmaterial.

Anschließend schaue ich nochmal auf meine Skizze, eventuell finden noch kleine Verbesserungen statt.

Und dann kommt der schwierigste Teil des ganzen Ablaufes, das Erstellen des Schnittmusters. Ich finde es immer wahnsinnig schwer die passenden Maße zu erfassen. Mittlerweile „bastel“ ich mir mit dem ersten Schnittmuster eine Probe aus Papier und sehe dann, ob die Maße passen oder verändert werden müssen. Natürlich hängt nachher auch vom Material ab, wie sich die Tasche verhält. Da ich meist mit Kunstleder arbeite und auf links nähe, kann es sein, dass die Tasche nach dem Drehen ganz anders aussieht. Gerade dann, wenn der Stoff sehr dick ist, fallen Kanten nicht sauber oder der Innenstoff verzieht sich mit dem Aussenstoff. Dann heißt es auftrennen, überdenken und nochmal von vorne starten.

Wichtig ist mir auch, so wenig Nähte wie möglich zu sehen. Beim Rucksack zerbreche ich mir regelmäßig den Kopf, welche Tasche nun in welche gesteckt wird. Das Ganze wird dann nochmal gewendet, um abschließend nach Möglichkeit nur eine rechte Naht nähen zu müssen. Es erinnert ein wenig an die Matheaufgaben von früher, wenn es um visuelles Denken ging.

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